29. April 2011

30 Tage 30 Lieder: Wer macht mit?

Nein, heute gibts hier nichts zur Hochzeit von Kate und William. Darüber hab ich ja zudem schon ausführlich berichtet und in der Glotze gibts heute auch London bis zum Abwinken. Heute bin ich auf der Suche, auf der Suche nach Dir! Sofern du einen Blog betreibst und Musik liebst, passt du genau in mein Beuteschema. Denn bei meinen Surftouren durch das WWW bin ich vor einiger Zeit auf die "30 Day Song Challenge" gestossen. Bei Facebook gibts sogar eine entsprechende Gruppe mit fast 200'000 Mitgliedern. Ich habs aber immer verhängt und so kommt es, dass ich erst jetzt bei dieser "Aktion" mitmache. Aber der Monat des Eurovision Song Contest eignet sich für ein solch musikalisches Thema doch perfekt! Und da diese Sachen immer mehr Spass machen, wenn noch andere Blogger dabei sind meine Frage an euch: wer macht mit?


Die Aufgabe: Man postet jeden Tag einen Song zu einem vorgegebenem Thema im Blog und/oder bei Facebook. 30 Tage lang. Das klingt für mich nach einer prima Idee, sich mal wieder ein paar vergessene Perlen der Musikgeschichte anzuhören. Falls ihr Interesse habt, die Themenvorgaben teil ich euch gerne mit. Ihr könnt dann jeweils zu dem "Thema des Tages" euren Song posten, idealerweise ein Youtube-Video, damit sich jeder den Song anhören kann, der euch zu diesem Punkt einfällt! Beispiele zu Themen sind "Ein Lied dessen Text du auswendig kennst" oder "Ein Lied das du hörst wenn du traurig bist" usw.

Eine Übersicht über alle Lieder dieser 30 Tage findet Ihr hier!

28. April 2011

Schäm dich, du dummer Journalist!

Oh je, liebe Medienhäuser und Herren Verleger. Das kommt halt davon, wenn man lieber billige Praktikanten anstellt, als Schreiberlinge mit etwas mehr Erfahrung und Allgemeinwissen. Oder wie bitte lässt sich ein solcher Titel im Jahre 2011 sonst erklären?



Wer nicht selber drauf gekommen ist: Der Begriff "Ostarbeiter" bei Wikipedia. Demnächst wird vermutlich nach einem erfolgreichen Fussballspiel der Deutschen gegen Russland vom "Endsieg der arischen Reichsauswahl im Blitzkrieg gegen die Bolschewiken" geschrieben...

Hochzeit abgesagt - wegen Sony Datenpanne!

Ja, da staunt ihr jetzt. Die Hochzeit zwischen Prinz William und Kate Middleton wird abgesagt. Grund? Der Datenklau bei Sony. Die gute Queen Elisabeth hat natürlich auch ein Konto auf dem Playstation3-Netzwerk, denn was soll so eine Königin auch sonst machen den ganzen langen Tag über - ausser Zocken und Gin trinken. Beides gibt die Königin übrigens selber als ihre persönlichen Vorlieben an. Tja und die königliche Kreditkarte wurde vom bislang grössten Datenklau in der Geschichte des Internets eben auch in Mitleidenschaft gezogen. Die dreisten Diebe haben ihre Platinkarte schamlos missbraucht und kurzerhand die royalen Konten geleert. Nun ist morgen nix mehr mit Hochzeit feiern, denn nicht einmal eine Queen kann so einfach schnell 12 Millionen Euro aus der Portokasse nehmen. Aus Frust hat die Kate den William übrigens bereits verlassen und ist ab sofort wieder auf dem Markt...


Wer sich jetzt fragt, wieviel Pastis ich am frühen Morgen schon intus habe oder woran ich sonst leide - nix da, alles im grünen Bereich bei mir. Vielleicht so kurz vor dem Geburi ein leichter Anflug einer Midlife-Krise, aber das geht vorbei. Nein, ich hab ja selber ein Accout beim PS3-Network und habe da natürlich auch brav meine Kreditkartennummer eingegeben. Nun bin ich echt mal gespannt auf meine nächste Abrechnung. Inzwischen haben mir Viseca und Sony mitgeteilt, dass man sich um das Problem kümmern werde und die Kunden mit keinerlei Verlust rechnen müssen. Was aber, wenn die Datendiebe schlau sind und die Beträge erst in ein paar Monaten abbuchen, wenn niemand mehr was vom Problem wissen will? Mal schauen. Ich finds jedenfalls irgendwie noch amüsant, wie sich so ein Weltkonzern wie Sony innerhalb kurzer Zeit gleich mehrfach von Hackern auf den Schlips treten lässt. Fortsetzung folgt und wir können gespannt sein, wie lange es noch geht, bis sich Hanspeter Thür meldet...

Bis dahin dröhne ich mir den Schädel mit Wein zu. Vorzugsweise mit rotem Wein aus Frankreich oder Italien. Damit bin ich nämlich total im Schweizer Trend. Laut den aktuellen Zahlen von gestern, saufen Herr und Frau Schweizer 50 Flaschen Rotwein pro Jahr und Kopf. Wenn man nun bedenkt, dass viele Menschen gar keinen Alkohol trinken... eine beachtliche Zahl. Dazu kommen dann noch Bier und Schnaps. Aber wenn man so rumfragt, hat aber natürlich niemand ein Alkoholproblem und der Satz "Gärn emol es Glas Wy zum Esse..." hat weiterhin Hochkonjunktur. Leute, gebt es doch zu: Bei locker 50 Stunden Arbeit pro Woche, da reichen euch das Prozac am Morgen und das Temesta zum Einschlafen längst nicht mehr aus. Es muss noch ein Glas Wein her, zur Beruhigung. Ich meine, die Franzosen oder die Italiener trinken auch viel Wein. Mehr sogar als wir. Aber es kommt mir in dem Zusammenhang immer wieder der Satz meines ehemaligen Chefs in Marseille in den Sinn, der sich regelmässig in der Mittagspause ein Pichet Rosé bestellt hat. "Weisst du, petit Suisse, wir Franzosen trinken, weil wir geniessen. Ihr Schweizer trinkt, um zu vergessen." Wo er recht hatte... 


Darum tut so ein Blog gut. Ein ideales Ventil für den Alltag. Derzeit wimmelt es von guten Themen: Apple-Geräte erfassen Daten und es überrascht mich nicht einmal, die Schweizer Grossbanken machen auf einmal wieder richtig fette Kohle und niemand regt sich mehr darüber auf, der FC Aarau wurstelt weiter und hat keine Profi-Lizenz gekriegt, in Syrien tobt ein Bürgerkrieg und wir schauen weg... Themen über Themen. Aber so richtig Freude macht nur eines: Olympique de Marseille führt seit dem überragenden Sieg (inkl. Ayew Hattrick!) gestern Abend gegen Nice die Tabelle der französischen Ligue 1 an und ist auf dem besten Weg auch den Meistertitel zu verteidigen. Aux Armes nous sommes les Marseillais et nous allons gagner!

27. April 2011

Auf Gottschalk folgt Schöneberger?

Man beachte das Fragezeichen. Aber im deutschen Blätterwald raschelt es derzeit gewaltig, wenn diese beiden Namen im gleichen Satz erwähnt werden. Natürlich ist es kein Zufall, dass genau in diesen Tagen die Frage nach der Gottschalk-Nachfolge wieder aufkommt, immerhin steht am Samstag die nächste "Wetten dass..."-Sendung auf dem Programm. Und die läuft bekanntlich gegen DSDS, nein, nicht das Finale. Wegen einem angeblichen "Fehler bei der Abstimmung" lässt man dieses nicht gegen den ZDF-Dinosaurier laufen und es kurzerhand um eine Woche verschoben. Wer bescheisst kommt in die Hölle, RTL. Aber zurück zu Barbara Schöneberger und Thomas Gottschalk. Grund für die aktuellen Spekulationen ist eine Umfrage der Zeitschrift GALA, welche von ihren LeserInnen wissen wollte, wer den für Gottschalk nach seiner Frühpension übernehmen soll.


Das Interessante dabei, bislang wurde in dem Zusammenhang ja immer über Männer diskutiert. Dabei gibt es in Deutschland durchaus auch eine Reihe von Moderatorinnen und Entertainerinnen. Darum hat sich das Klatschheft auf die Suche nach Kandidatinnen gemacht und über eine repräsentativen Umfrage das folgende Ergebnis errechnet. 55 Prozent aller befragten, deutschen TV-Zuschauer wünschen sich Barbara Schöneberger als neue "Wetten, dass...?"-Moderatorin. Sie überzeugte über die Hälfte der 1.003 Befragten. Auf Platz 2 ist Ina Müller mit 44 %, dicht gefolgt von der derzeitigen Co-Moderatorin Michelle Hunziker mit 39 Prozent auf Platz 3. Nazan Eckes auf Platz 4 und Sylvie van der Vaart auf Platz 5 können sich immerhin 33% bzw. 30% aller Deutschen vorstellen. Die Modelmutti und vierfache Mutter Heidi Klum wollen nur 15 % sehen, sie belegt Platz 6.

Nun, ich als bekennender "Wetten dass..."-Fan hab mir natürlich kurz die Frage gestellt, was ich denn von diesen Ergebnissen halten soll. Ganz ehrlich? Ich kann mir keine dieser Frauen als Gottschalk-Nachfolgerin vorstellen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie Frauen sind. Nein, überhaupt nicht. Noch am ehesten sähe ich vielleicht Michelle Hunziker, aber auch bei ihr - da mag sie noch so bombastisch aussehen - hab ich Zweifel ob das ein Erfolg wäre. Als Sidekick weiterhin sehr gerne, aber als die Haupt-Act? Nö. Wie gesagt, ich bin nicht aus Prinzip gegen eine Moderatorin oder sage, dass grosse Samstagabendshows zwingend von Männern moderiert werden müssen - ganz in der Tradition von Fuchsberger, Felix, Kuli oder Elstner. Aber irgendwie will mir echt keine Frau in den Sinn kommen, die ich in der Rolle der Gottschalk-Nachfolgerin sähe. Aber das liegt wohl an Gottschalk selber, der diese Sendung über all die Jahre geprägt hat, wie kein anderer TV-Moderator. Denn klar, ich finde sowohl Ina Müller, als auch Barbara Schöneberger durchaus tolle Entertainerinnen und schaue mir ihre Sendungen immer mal wieder gerne an. Aber "Wetten dass..."?


Monica Lierhaus hätte ich zum Beispiel passend gefunden, aber deren Gesundheitszustand lässt sowas wohl nicht mehr zu. Kay-Sölve Richter oder Yve Fehring find ich ebenfalls top, die sind aber für die Nachrichten beim ZDF zuständig und wohl auch zu unerfahren in Sachen Show. Auch gut, die Carolin Kebekus. Nachteil: ebenfalls zu wenig Moderationserfahrung. Klare Favoritin ist darum für mich - wenn es denn eine Frau sei soll - the one and only Katrin Bauerfeind! Schlagfertig, witzig, intelligent, kompromisslos, erfahren und bildhübsch(siehe Foto oben). Also, los liebes ZDF. Abwerben von der ARD, da die Harald Schmidt Show eh bald abgesetzt wird, dürfte Frau Bauerfeind dankbar sein für eine neue Aufgabe. Und wenn das nicht klappt und es am Schluss trotzdem wieder einen Mann gibt - sofern "Wetten dass..." nach Tommys Abgang überhaupt weitergeführt wird - dann präsentiere ich hier zur Sicherheit noch kurz meine aktuellen Favoriten: Stefan Raab, HaPe Kerkeling, Jan Böhmermann, Jürgen von der Lippe oder Smudo. Und wenn ihr tatsächlich niemanden finden solltet, okay du ZDF, ich machs. Für die Hälfte von dem was der gute Herr Gottschalk kassiert hat. Deal?

26. April 2011

Was war am 26. April 1986?

Genau. Seit diesem Tag wissen wir alle was das folgende Wort bedeutet: Чорнобиль! 


26. April 1986. Im Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl findet ein Experiment statt, mit dem Ziel zu überprüfen, ob die Turbinen bei einem kompletten Stromausfall noch genügend Strom liefern können, um die Notkühlung des Reaktors zu garantieren. Wie wichtig dieses Kühlsystem ist, wurde uns unlängst in Fukushima wieder in Erinnerung gerufen. Um das Experiment unter möglichst realistischen Bedingungen stattfinden zu lassen, wurde das eigentliche Notfallsystem abgeschaltet. Sehr intelligent! Durch einen Bedienungsfehler des Mitarbeiters Leonid Toptunow fiel kurz vor Beginn des Experiments die Reaktorleistung stark ab. Dennoch befahl der stellvertretende Chefingenieur des Kraftwerks, Anatolij Djatlow, den Beginn des Experiments. Die Katastrophe nahm ihren Lauf, der Rest ist Geschichte. Traurige Geschichte!

Denn nicht nur Verschwörungstheoretiker wissen es längst: Die Atomlobby hat ihre Finger mit im Spiel, wenn es um Studien über Gesundheitsschäden für die Menschen nach dem Tschernobyl-Unfall geht. Die "offizielle" Zahl der IAEA, die Internationalen Atomenergie-Behörde und der Weltgesundheitsorganisation WHO - geht davon aus, dass bisher weniger als 50 Menschen direkt wegen Tschernobyl sterben mussten. Wers glaubt... Dazu kämen noch Strahlenopfer, die an Krebs verstarben. Laut den Behörden sei dies allerdings indirekt passiert. Total 9000 Tote in Russland, Weissrussland und der Ukraine in 25 Jahren. So die offziellen Angaben. Natürlich gibts es zu diesen Zahlen auch kritische Stimmen, zu Recht wie ich finde. Denn wo man sich überhaupt nicht einig ist, sind die Nicht-Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.  Das sind Erkrankungen, die bei Menschen, welche sich im Umfeld von Tschernobyl aufgehalten haben, in den letzten Jahren vermehrt festegestellt wurden. Die russische Akademie der Wisschenschaften in Moskau hat unlängst eine Studie veröffentlicht, in welcher erstmals die Zahl von 1,5 Millionen Toten erwähnt wird.

Wem soll man glauben? Nun, wenn man weiss dass seit 1959 die Weltgesundheitsbehörde WHO per Vertrag an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA geknebelt ist, dann fällt zumindest mir die Entscheidung leicht. Denn keine WHO-Studie gelangt ohne Zustimmung der IAEA an die Öffentlichkeit und wie die WHO funktioniert wissen wir ja nicht erst seit der Schweinegrippe-Pandemie.

Wer versucht, sich nach 25 Jahren ein eigenes Bild zu machen, dem bietet das Internet zahlreiche seriöse Quellen. So schrieb zum Beispiel Hagen Scherb vom Helmholtz Zentrum München in einer Studie, dass die radioaktive Strahlung nach Tschernobyl sogar bei uns in West-Europa enorme Auswirkungen hat: Scherb untersucht seit Jahren die genetischen Effekte nach Tschernobyl. Und es zeigt sich, das Verhältnis bei der Geburtenrate bzw. dem Geschlecht der Kinder hat sich deutlich verschoben. Es kommen weniger gesunde Mädchen zur Welt. Insgesamt sind in ganz Europa 500.000 -600.000 Mädchen durch Tschernobyl  durch Totgeburten und Frühgeburten "verloren" gegangen. Oder, fast noch krasser eigentlich,  sind schon viel früher, dadurch, dass die radioaktive Verseuchung das X-Chromosom beschädigt hat, gar nie gezeugt worden. 

Eine weitere Studie kommt von Karl Sperling von der Humangenetik an der Humboldt-Universität in Berlin. Dieser Herr stellte fest, dass die Fälle von Trisomie 21 in Deutschland in den Jahren nach dem Super GAU zunahmen, es kamen mehr Kinder mit Down-Syndrom zur Welt. Auch das ist eine Sache der Genetik: Trisomie-21 Kinder haben ein zusätzliches Chromosom. Schuld war die Aufnahme von Jod 131 in den Tagen nach der Katastrophe.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass in einem Land mit der Grösse der Schweiz rund 1000 Menschen mehr von Krebs betroffen sind als ohne die zusätzliche Belastung aus Tschernobyl-Zeiten. Die Hälfte davon ist schon verstorben. Laut einer Studie der Uni Wien, dürfte sich an diesen Zahlen bis ins Jahr 2065 auch nichts ändern.

Tja, 25 Jahre ist es nun her. Ich mag mich gut an die Zeit erinnern. Als es auf einmal keine frische Milch oder keinen Salat mehr gab am Fischerschen Esstisch. Die Regale in den Einkaufszentren waren gespenstisch leer und bei Regen durften wir nicht draussen Fussball spielen. Bloss, was hat sich geändert? Ich sage, nichts! Ich wohne inzwischen wieder selber in der Gefahrenzone 1 des AKWs Gösgen. Es dampft weiter fröhlich vor sich hin und es scheint mir - rein optisch - weiterhin komplett veraltet. Fukushima hat uns zudem deutlich aufgezeigt, AKWs sind nicht sicher und werden es nie sein. Fraglich ist auch, welche Strahlungsmenge dem Menschen wirklich schadet. Die offziellen Grenzwerte stammen bekanntlich nicht von einem unabhängigen Expertengremium, nein. Die entsprechende Kommission wurde von Wissenschaftlern gegründet, die im Dienst der Atomindustrie standen und nur eine Aufgabe hatten: sie sollten die Ausgaben für den Strahlenschutz möglichst gering halten.

So gesehen gibts in Sachen Atomkraft nur eins. Entweder ein baldiger Totalausstieg oder beten und hoffen. Klar, aktuell wird viel über neue, alternative Energien diskutiert. Das war nach Tschernobyl nicht anders. Aber hat sich was geändert? Nein. Und auch die aktuellen Gespräche werden bald versanden. Mal ehrlich, wer kümmert sich aktuell noch um Japan? Ist doch schon längst vergessen und neue Schlagzeilen sind gemacht. Die Grenzwerte kaum mehr entsprechend heruntergefahren. Strahlenschutz, das ist eben der Schutz der die Strahlen schützt und nicht die Menschen! Hauptsache der Dollar rollt.

25. April 2011

Marseille: Un doublé historique

Ja, sie haben es wieder getan! Titelverteidiger Olympique de Marseille hat als erster Fussall-Verein in Frankreich überhaupt zum zweiten Mal in Folge den Liga-Pokal gewonnen und somit den Titel verteidigt. Bravo les gars!


Gebannt sass ich am Samstagabend vor der Glotze, allein. Der Rest der Schweiz hat sich Basel gegen YB angeschaut, aber als Marseille-Fan ist und bleibt man in der Deutschschweiz nun halt mal ein Exot. Anders in Frankreich: 79 000 Zuschauer verfolgten das Spiel im Pariser Stade de France, davon mehr als die Hälfte Fans aus Marseille. Das Tor zum 1 zu 0 Sieg von OM gegen Montpellier schoss der nigerianische Verteidiger Taye Taiwo in der 80. Minute. 


"Die Siegmaschine läuft weiter reibungslos", schrieb die grosse Sportzeitung L'Équipe in ihrer gestrigen Ausgabe. Nicht ohne Grund: In der vergangenen Saison hatte der Club mit dem Gewinn des Liga-Pokals eine 17jährige Titeldürre beendet. Danach gabs das Triple! "Nach dem ersten Titel haben alle verrückt gespielt. Aber auch dieser Triumph ist sehr schön", sagte Olympique-Trainer Didier Deschamps kurz nach dem Abpfiff. Okay, er konnte ja nicht ahnen was zu genau dieser Zeit in Marseille selber abging. Im Vieux Port (der alte Hafen von Marseille) feierten tausende OM-Fans spontan und vorallem bis in die frühen Morgenstunden. Die Fans tanzten auf Autodächern und Bartischen. Und wenn sich jetzt jemand fragt, warum das folgende Video ein bisschen so aussieht wie Zürich am 1. Mai... das ist halt Marseille. Ils sont fou de foot!


Mit dem Pokal-Gewinn sicherten sich die Deschamps-Schützlinge die Teilnahme an der Europa League. Die Fans, der 42-jährige Coach und seine Kicker wollen aber mehr! Viel mehr. In der Ligue 1 liegt Marseille sieben Runden vor Saisonende nur gerade einen winzigen Punkt hinter dem Führenden OSC Lille auf Rang zwei. "Dieser Titel wird uns für die Liga gewiss noch mehr Selbstvertrauen, Ruhe und Entschlossenheit geben", hofft Deschamps. Hoffen wir mal. Immerhin hat sich Marseille mit dem Titel vom Samstag die alleinige Führung in Sachen Trophäen sammeln gesichert, kein Verein konnte in Frankreich seit der Gründung der Liga mehr Titel und Pokale abstauben. 

Und bevors noch ein paar hübsche Fotos vom Samstag gibt, noch kurz mein persönliches Resumée zum Spiel. Mann des Spiels? Okay, Taiwo hat die Kiste gemacht. Aber Mathieu Valbuena hat sich einmal mehr seinen Allerwertesten aufgerissen und die Mannschaft mit seinem Kampf 90 Minuten nach vorne gepeitscht. Dafür mein Man of the Match. Eher enttäuscht haben Lucho und Gignac. Der Moment des Spiels? Fand eindeutig nach dem Spiel statt. Die mitgereisten OM-Fans (laut Medienberichten waren rund 50'000 von ihnen im Stadion) sangen mit breiter Brust für Marseille typische Fan-Songs - angeheizt vom Speaker im Feindesland von Paris. Gänsehaut! Ja sogar die sonst redefreudigen TV-Reporter blieben für einmal stumm. Unbestätigten Berichten zufolge, sollen sich wütende PDSG-Fans bei der örtlichen Polizei über den "Lärm" beschwert haben... die Gesänge waren bis tief in die Nacht weit aus dem Stade de France hinaus zu hören.









24. April 2011

Frohe Ogtern!

Emil Steinberger sitzt 1970 als Telegrafenbeamter auf der Theaterbühne, versucht ein Kreuzworträtsel zu lösen und erfindet dabei ein Kultwort, das man auch 40 Jahre später noch kennt:




"Vier senkrecht - Grautier - das hat vier Buchstaben und fängt mit einem E an, dann fehlt einer und dann geht's mit EL weiter. Ein Grautier mit EEL - EGEL - EGEL - EGEL? IGEL? IGEL? - ah das ist eher ein I, ja, aber dann stimmt es ja aber waagrecht nicht mehr. Die Hühner tun es - LEGEN - ja, dann gibt es aber senkrecht genau gleichwohl wieder EGEL - das ist doch kein Tier das - EGEL - das ist jetzt ein dummes Kreuzworträtsel das.

Ja und dann sechs waagrecht hiesse es ja dann OG, OG... OGTERN - OG... OG... OGTERN - was ist denn das wie der? OGTERN »kirchlicher Feiertag« - hab ich noch nie gehört das. Gibt es acht noch einen ändern Feiertag mit einem G drin? WEIH-NACH-TEN - nein, das hat keinen G - ... PFINGSTEN, PFINGSTEN, PFINGSTEN - PFING-NG-NG ... das könnte einen G haben - ja, dann wäre aber das O wieder falsch - woher kommt denn dieses O her? »Kirchliches Instrument« - ORGEL -ja, aber wenn es jetzt PFINGSTEN heißen würde, dann hieße es ja dann statt ORGEL »PRGL« - und beim kirchlichen Feiertag PG... PG... PRGL - PGTERN!"

23. April 2011

Der Song zum Wochenende

Aus dem Film "Keine Sorge, mir geht's gut (Je vais bien, ne t'en fais pas)" mit Mélanie Laurent und Kad Merat, der Song "U-Turn (Lili). Herrlich, traurig, schön.

22. April 2011

Facebook: "Wow, jetzt kannst du sehen wer...

.... besonders doof ist!" Nein, natürlich nicht. Obwohl.... Seit gestern verbreitet sich mal wieder eine fiese Phishing-Falle über unser aller geliebtes Facebook. Die Meldung “Wow, jetzt kannst du sehen wer sich dein Profil ansieht” erscheint in regelmässigen Abständen in der Timeline. Sie erstellt im Namen der User Veranstaltungen und Gruppen, wer dann draufklickt erstellt wieder einen neuen Event und so weiter. Ausserdem wird man von Leuten, die den Link aus der Meldung geklickt haben, über den Chat und die Benachrichtigungen vollgespammt. Noch einmal: Leute, drückt bei Facebook nicht jeden Scheiss! Wir hatten die lustigen Videos, die Fotomarkierungen, die Besucherstatistiken und so weiter. Zu diesem Thema sei vielleicht mal gesagt, dass es für normale Nutzer nicht möglich ist, die Besucher seines Profils zu sehen. Facebook bietet dafür offiziell keine Funktion an.


Man spricht auch bei dieser Art von Phishing-Angriffen von "Likejacking". Das Ganze passiert nach dem uralten Schneeballprinzip und es wird erneut die Neugier der Nutzer ausgenutzt. Das ist nicht nur sehr unangenehm und peinlich für denjenigen, der durch seinen Klick ungewollt solche Inhalte verbreitet, sondern auch gefährlich. Diese Anwendungen greifen auf die Nutzerdaten zu und somit wird auch das Ziel der Angriffe deutlich, nämlich an möglichst viele Informationen der Facebookmitglieder zu kommen. Darum gilt weiterhin: Auf jeden Fall keine Links, Videos, Einladungen und Apps anklicken, die zwar von Freunden verschickt werden, aber mit einem eher untypischen Wortlaut oder einer Aufforderung zum Mitmachen. Im Zweifel lieber den Freund anschreiben und auch andere Freunde warnen. Den Schneeballeffekt unbedingt unterbrechen und den Pinnwandeintrag auf der Seite löschen – einmal den Mauszeiger über den Post bewegen und auf das erscheinende X klicken.

Ach ja, wenn ihr von der gleichen Person regelmässig solche Einladungen zu Apps erhaltet, diese ruhig auch mal bei Facebook als SPAM melden. Ich weiss, das ist mit unangenehmen Folgen für den User verbunden, aber oft merken die Leute auch gar nicht, dass ihr Account gehackt wurde und  zur Virenschleuder mutiert ist.

21. April 2011

Online Shopping Betrüger am Werk!

Das gibt jetzt keinen langen Roman über die Gefahren beim Einkaufen im Internet, denn in der Regel mache ich damit sehr gute Erfahrungen. Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe, so zum Beispiel die Online Vertriebsfirma Netplanet GmbH mit Sitz in Schaffhausen. Ein "Import und Export-Versandzentrum" nahe der deutschen Grenze. Wir haben für einen Polterabend Waren bestellt, die bis zum heutigen Tag nie geliefert wurden. Dafür kam nach wenigen Tagen eine Rechnung, nach kurzer Zeit eine Mahnung und inzwischen hat sich eine Inkassofirma bei uns gemeldet. Leider antwortet die Firma Netplanet GmbH weder auf Emails, noch ist jemand übers Telefon zu erreichen. Da gibts nur ein Band, man möchte sich doch bitte auf schriftlichem Weg melden. Tja, was soll man sagen? Ein bisschen Recherche und schnell merkt man, dass dahinter vermutlich ein System steckt. Bestellung aufnehmen, nicht ausliefern und dann schnell/viele Rechnungen bzw. Mahnungen schicken. Seis drum, viel machen kann man dagegen wohl nicht, ausser andere Kunden vorwarnen. Und genau das soll dieses Posting bezwecken.

20. April 2011

App-Tipp: You Don't Know Jack 2011

Es gibt wahrlich nicht viele PC-Spiele, welche es mir seit der guten alten C64er-Zeit wirklich angetan hätten. Ein Titel jedoch kam vor einigen Jahren auf den Markt und seitdem habe ich brav jede neue Folge davon gekauft: "You Don't Know Jack!" Und da ich vermutlich nicht der einzige Fan dieser politisch wunderbar unkorrekten PC-Game-Serie bin, dürften weltweit Fans des Kult-Spiels zusammen mit mir schon lange auf den gestrigen Tag gewartet haben: Endlich gibt es das beliebte Quiz auch für iPhone und iPad!
Wie in der orginalen PC-Version warten auch in der App jede Menge (un-)wissenswerte Kleinigkeiten in Quizfragenform auf den ahnungslosen Nutzer. Das Spiel ist grafisch einwandfrei gemacht, der Sound ist auch okay und - der fast wichtigste Punkt - die Fragen sind vielfältig und äusserst aktuell. So wird beispielsweise das Ableben von Liz Taylor bereits in einer netten Frage thematisiert.

Es bringt vermutlich wenig, das Game an dieser Stellle im Detail zu beschreiben. “You Don’t Know Jack” muss man ganz einfach selbst ausprobieren, um sagen zu können, ob es einem gefällt oder nicht. Das Spiel spaltet seit Jahren die Meinungen in der Zockwerwelt, entweder man liebt oder man hasst es. Sagen wir mal so, wer auf Filme wie "Jackass" oder Monty Python steht, hat durchaus reelle Chancen den schrägen Humor der Fragen und Antworten zu mögen. Oder wie es die Macher des Spiels beschreiben, “die Quizshow, in der Hoch- und Popkultur aufeinander prallen”. Dabei wird übers iPhone tatsächlich echtes Quizshow-Feeling vermittelt - und das ohne dass Sven Epiney auftaucht. Es gibt einen Moderator und Quizmaster, der die Fragen aus verschiedensten Kategorien stellt. Dabei sorgen zahlreiche Arten von Fragen für Abwechslung und gute Unterhaltung. Ein Beispiel aus dem YDKJ-Fragenkatalog:

Frage:

Hätte man die tierischen Laute des Tyrannosaurus in Jurassic Park in unsere Sprache übersetzt, welchen Satz hätte er wahrheitsgemäss sprechen können?

Antworten:

A "Ich glaub, ich bin in der falschen Zeit."
B "Ich liebe Jeff Goldblum."
C "Ich fühle mich irgendwie zu gross."
D "Ich mag doch gar kein Fleisch."

Korrekte Lösung: A

Die App enthält derzeit 20 Folgen der beliebten Rate-Show, der US-Anbieter Jellyvision hat aber im Apple App-Store bereits weitere Episoden und Updates angekündigt. Sodass der Spielspass wohl auch über die Ostertage hinaus anhalten dürfte. Wer sich noch nicht sicher ist, ob er die paar Franken, Euros oder Dollar investieren soll, es gibt auch eine kostenlose Lite-Version des Games. Diese enthält allerdings nur zwei Episoden der YDKJ-Quiz-Show und ist somit von sehr kurzer Dauer, also eher für diejenigen Spieler geeignet, die das Game nicht kennen und der "You Don’t Know Jack"-Sucht noch nicht verfallen sind.

Fazit: Ich kriege für dieses Review nicht etwa Geld oder habe die App gar gratis gekriegt. Nein, ich bin ganz einfach ein grosser Jack-Fan und kann das Spiel darum nur empfehlen. Einzige Bedingung ist gutes Englisch, da es das Spiel derzeit (noch) nicht auf Deutsch gibt. Wer nicht so sattelfest ist, sollte darum auf einen Download der App verzichten, erstens kann man vermutlich eh keine Frage korrekt beantworten und zweitens kommen die fiesen Sprüche/Witze nicht an. Ansonsten, Feuer frei und viel Spass!

19. April 2011

Promi-Boxen: Oli Pocher vs Boris Becker

Eigentlich wäre die folgende Geschichte ja keine Blogzeile wert. Eigentlich. Würde sie sich nicht ausschliesslich in der 2.0 Welt von Twitter und Facebook abspielen. Wir alle kennen die Protagonisten. In den beiden Hauptrollen Oli Pocher und Boris Becker. In den weiblichen Nebenrollen Lilly Becker und Sandy Pocher.Während in Deutschland die Geschichte von den Medien ziemlich heiss gekocht wird (Stern, Welt, Bild), scheint sich das Interesse bei uns in der Schweiz noch in Grenzen zu halten was diese virtuelle Schlammschlacht angeht. 


Worum gehts? Lästermaul Oliver Pocher kann es einfach nicht lassen. In einem Radiointerview stichelte schon wieder gegen den Ex seiner Ehefrau Alessandra, besser bekannt unter dem Namen Sandy Meyer-Wölden. Dem Berliner Sender rs2 sagte er: „Boris Becker ist halt einfach 'ne Lachnummer. Hinter seinem Rücken lacht sich jeder kaputt und sagt: 'Ey, guck dir mal die aufgedunsene Kackwurst an.'“ Hallo, Kackwurst? Heftige Aussage. Dabei konnte man doch annehmen, der Zickenkrieg zwischen den beiden Paaren sei längst beigelegt. Hintergrund der Geschichte: Sandy Meyer-Wölden war vor ihrer Beziehung mit Pocher kurze Zeit mit Boris Becker verlobt gewesen. Während dieser Zeit war das Paar regelmässig Opfer von Lästerattacken durch Oliver Pocher. Inzwischen ist der ehemalige Tennisstar aber mit Lilly verheiratet. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn bekommen. Und auch Pocher und Sandy sind inzwischen Eltern geworden und sind nun sogar schwanger mit Zwillingen. Sprich, Pocher ist nun also mit der Frau zusammen, über die er früher andauernd öffentlich abgelästert hat. Was die Angriffe auf Boris eventuell erklären, aber sicher nicht entschuldigen könnte.

Zurück zum Radiointerview. Da sagte Pocher auf die Frage, ob er Boris Becker doof finde: „Der ist mir scheissegal." So ganz scheint dies aber nicht zu stimmen, denn er gab dann doch zu. "Von jedem Typ, der vorher mit der eigenen Freundin zusammen war, sagt man tendenziell nicht, er ist ein geiler Typ." Dass die beiden überhaupt mal zusammen gewesen sind, kommentiert er so: "Jeder macht mal einen Fehler. Der ist ja behoben worden." Pocher selbst inzwischen ja fast ganz aus dem TV-Programm verschwunden. Seine "Oliver Pocher Show" wurde von Sat.1 vorzeitig abgesetzt, nachdem die erwarteten Quoten ausblieben.

Soweit so gut, oder besser gesagt, so schlecht. Immerhin hat die Gesellschaft in den letzten Wochen doch öffentlich über Mobbing-Attacken im Internet diskutiert und sich dann ja sowas von betroffen gezeigt, als sich ein Jugendlicher deswegen das Leben genommen hatte. Und nun tun zwei Promis genau das gleiche und wir amüsieren und darüber. Komische Welt. Nun gut, inzwischen hat auch die Becker-Seite auf die Attacke reagiert, über Twitter. Da schrieb Lily Becker: "Ich glaube, Oliver ist immer noch sauer auf Boris, weil er zuerst was mit Alessandra hatte. Wie schmeckt es, Reste zu essen? Arschloch." Ihren Eintrag hat sie inzwischen wieder gelöscht, er geistert aber immer noch durchs Netz. Das Internet vergisst niemals! Lilly Becker doppelt aber nach: "Leider musste ich meine letzte Nachricht löschen. Mein Ehemann denkt, sie war nicht sehr nett. Pocher, ich verachte dich." 

Fazit, das letzte Wort in dieser - in meinen Augen eher peinlichen Affäre - ist bestimmt noch nicht gesprochen. Wobei ich ja zugeben muss, dass ich Beckers Seite eher verstehe. Pocher ist und bleibt ein langweiliges Lästermaul, der aktuell wohl gerade gemerkt hat, dass es in Sachen Karriere nicht mehr läuft und nun auf billigste Art und Weise auf der Suche nach Schlagzeilen ist. Da bietet es sich natürlich an, einen längst vergessenen Zickenkrieg neu aufleben zu lassen. Warum hat eigentlich RTL das Promi-Boxen eingestellt? 

Geschenke im Internet vergleichen

Ich gebs ja zu, zahlreiche originelle Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke finde ich jeweils übers Internet. Da ist die Auswahl einfach aus Prinzip schon viel grösser als in jedem Warenhaus oder Fachgeschäft. Erst recht wenn es um sogenannte Erlebnisgeschenke geht. Segway fahren, ein Krimidinner, Bier selber brauen oder Wellness. Die Angebote sind beinahe unendlich! Eben, im Internet findet man alles was das Herz begehrt, bloss... zu welchem Preis? Darüber hab ich mir lustigerweise wenn es um Geschenke ging bislang keine grossen Gedanken gemacht. Lustigerweise weil, wenn ich sonst was im Netz bestelle, dann achte ich durchaus auf den Preis und verlasse mich auf die entsprechenden Suchmaschinen. Bei Geschenken hab ich das bislang nicht so gemacht. Bis heute! 

Auf der Seite Geschenke-vergleichen werden, Nomen Est Omen, Preise von Geschenken verglichen. Da sieht man dann schwarz auf weiss, dass eben zum Beispiel Segway fahren nicht zwingen überall gleich teuer ist. Bei gewissen Angeboten gibt es wahrlich grosse Unterschiede, für die genau gleichen Leistungen. Bei einigen kann man 50 Prozent vom ursprünglichen Preis einsparen! Die Seite ist übersichtlich gestaltet und vielfältig unterteilt. So kann man gleich auf der Startseite differenzieren für wen man ein Geschenk sucht: Mann, Frau oder Paar. Es ist aber auch Möglich nach Anlass zu suchen. Egal ob Geburtstag, Hochzeit, Valentinstag oder - ganz aktuell - Ostern. Alles ist möglich. Wem das noch immer nicht genügen sollte, der benutzt den sogenannten "Geschenkefinder", einfach Stichworte oder Suchbegriffe eingeben und ab dafür. 


Ein Beispiel gefällig? Okay, nehmen wir doch gleich mal was zum Thema Ostern. Da findet man dann Events welche gut zum Frühling passen. Wie wäre es mit einmal selber Ferarri fahren? Kein Problem. Angebot anklicken und schon erscheinen sämtliche Anbieter und Ortschaften, in welchen es möglich ist einen roten Flitzer zu mieten. Das Angebot startet bei 75 Euro und geht dann schnell mal in die Höhe. Und genau darin liegt der Vorteil dieser Seite. Unwissend bucht man nämlich schnell einmal eine Spritztour für 400 Euro. Ja, das gibts. Zu den genau gleichen Konditionen wie die billigeren Anbieter. Man kann als Kunde quasi jeden Event anklicken und findet immer massive  Preisunterschiede. Besonders fair, das günstigste Angebot wir jeweils speziell ausgewiesen, sodass man nicht lange suchen muss. 

Fazit: Ich finde die Seite absolut gelungen und kann sie besten Herzens weiterempfehlen .Wer gerne originelle Erlebnisgeschenke macht und dabei aber auch Geld sparen möchte, der ist bei Geschenke-vergleichen.de bestens aufgehoben. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich in knapp zwei Wochen Geburtstag habe?

18. April 2011

Auch ich bin eine Stadionwurst!

Ich weiss, einige LeserInnen werden sich nun denken "Endlich hat er es selber gemerkt!". Aber es geht heute wirklich um Würste. Also nicht direkt um meine Wenigkeit. Sondern Würste im Stadion. Nein, auch nicht um die FC Aarau Spieler. Ein neues Buch aus der selbsternannten Fussball- und Wursthochburg Zürich enthält bunte Bilder und lustige Texte rund um die Stadionwurst. Ja, die Stadionwurst. Die vom Grill. Immerhin gehört bis heute noch für viele Fussballfans ein kühles Bier und eine feine Wurst zu einem Besuch im Stadion einfach dazu. Ich hab mir das Buch angeschaut, durchgelesen und erzähle euch nun an dieser Stelle von meinen Eindrücken. Ach ja, am Schluss vom Text erfahrt ihr dann noch, wie ihr günstig an ein solches Meisterwerk kommt.

Zuerst zu den nackten Fakten: Für das Buch-Projekt «Stadionwurst» haben mehr als 40 Fotografen und Schreiberlinge 21 Stadien der Axpo Super League und der Challange League besucht um Bilder zu schiessen und Texte zu verfassen. Das Hauptaugenmerk der Initianten liegt auf der Wurst im jeweiligen Stadion, die für die Macher Michi Benz, Roli Hofer, Alex Hofmann als DAS Symbol für den Live-Fussball gilt. Oder wie Michi Benz unlängst in einem Interview im Züritipp gesagt hat:

"Die Wurst symbolisiert für mich eine ursprüngliche Art von Fussballerlebnis, wie man es schon seit vielen Jahrzehnten in Schweizer Stadien erleben kann. Für mich und meine Freunde zum Beispiel gehören Wurst und ein Bier zu jedem Fussballspiel dazu. In unserem Buch wollten wir mit Fotografien und Texten die Stimmungen in den Schweizer Stadien einfangen."

Und das ist den Machern wahrlich gelungen! Das Buch kommt vom ersten Augenblick an in dem man es in den Händen hält gut rüber. Schön verpackt in rotem Seidenpapier, herrlich gedruckt, volle Farben, meist witzige Texte. Ein Meisterwerk! Echt jetzt. Sauber dem Alphabet nach werden die Stadien der Schweiz aufgezeigt. Und wer kommt zuerst? Klar, unser FC Aarau. Wenn wir in einer Tabelle immer die Nase vorn haben, dann es es in der alphabetischen. Unser grosser (einziger?) Vorteil gegenüber dem FC Zürich. Nun gut, ich möchte an dieser Stelle zum Inhalt des Buches nicht allzu viele Worte verlieren. Das sollt ihr schliesslich alle kaufen und lesen. Aber so viel sei gesagt, den Text über die FCA-Stadionwurste find ich nicht so wirlich gelungen. Er dreht sich um alles andere als um unsere Wurst. Aber das ist natürlich Geschmackssache, wie die Wurst auch. Genial sind dafür die Fotos aus dem Brügglfeld, sie zeigen wahrlich auf wie es um unseren "Tempel" steht. "Abbruch AG, wir heissen Sie herzlich willkommen!". Und ja, das Buch wurde vor der aktuellen Krise gemacht. Ach ja, übrigens, Gerüchten nach soll der neue Hauptsponsor vom FCA einspringen wenn es um die 2,5 Millionen Franken an die MTO geht. Falls das so sein sollte, danke schon mal an die Zehnder Group!

Aber zurück zum Thema. Die restlichen 20 Texte finde ich äusserst amüsant, sie entlocken einem so manchen Schmunzler. Gerade zu genial sind die Fotos. Sie widerspiegeln genau das, was man zum Beispiel von der Schweizer Fussballprovinz erwartet. Gut, das mag daran liegen, dass ich mit Ausnahme des Stade Nyonnais Stadions jeder der beschriebenen Sportplätze schon selber besucht habe und ich mich entsprechend indentifizieren kann. Aber wenn der alte Mann sein Würstchen isst und daneben ein kühles Bierchen steht, während der Villiger-Stumpen im Aschenbecher wartet, bis er weitergeraucht wird - ja, dann zeigt das den Liga-Alltag in der Schweiz durchaus gut auf. Ebenso die seelenlosen Bunker der Grossclubs, die zwar durchaus funktional sind, aber in den wenigsten Fällen Charme ausstrahlen. Und in St. Gallen ist man so modern, da verzichtet man ja sogar auf den Senf... 


Natürlich fragt man sich, welches ist denn nun die beste Stadionwurst der Schweiz. Schaut man sich die Liste der Autoren an, dürfte man schnell einmal auf den FC Zürich kommen. Horber und Co. Aber nein, Macher Michi Benz überrascht uns dann mit einer ganz anderen Aussage:

"Wir wollten extra keine Rangliste machen, denn jedes Stadion wurde von den jeweiligen Reportern ja nur einmal besucht, was eine etwas dürftige statistische Grundlage gäbe. Doch intern haben wir schon ein Ranking gemacht. Demnach gibts, wen erstaunts, in St. Gallen die besten Würste. Doch nicht beim FC St. Gallen, sondern beim SC Brühl. Wir haben den Grillmeister des SC Brühl deshalb auch an die Buchvernissage in Zürich eingeladen, wo er Würste braten wird."

Alles in allem ist das Buch "Stadionwürste" eine perfekte Lektüre für die fussballfreie Sommerpause oder ein ideales Geburtstagsgeschenk für alle Schweizer Fussballfans. Wer sich nun so ein Buch sichern möchte, der kann von einer ganz speziellen Blog-Aktion profitieren: Während zwei Wochen gewähren wir allen, die im Bestellformular auf unserer Website im Feld «Telefonnummer» das Codewort «Monsieur Fischer» (oder was ähnliches) eingeben, 10% Rabatt. Also 55.80 statt 62 Franken. Also, haut rein. Es lohnt sich und macht vorallem Spass! Hier gehts zum Buch.

17. April 2011

Der Song zum Wochenende

Heute die aktuelle Single von Sunrise Avenue "Hollywood Hills". Warum gerade dieser Song? Kein Plan. Mir gefallen Melodie und die markante Stimme des Sängers. Zudem wecken die Finnen bei mir ein paar Erinnerungen, als ihr Song "Fairytale Gone Bad" bei mir in der Hot Rotation lief. Aus Gründen.

16. April 2011

Zitat des Tages

Aufgeschnappt gestern Abend in einer Aarauer Kneipe, aus dem Mund einer jungen Frau:

"Nein, das war kein One Night Stand, es war ja schliesslich nur einmal..."

Dann lasst euch diese Worte mal durch den Kopf gehen, schönen Samstag allerseits!



15. April 2011

Sex bringt Quote. Also, her damit!

Nach einem anstrengenden und sehr ermüdeten Tag war ich gestern Abend so richtig KO. Erst wollt ich noch kurz in die Stadt und mit ein paar Kumpels das FCA-Drama besprechen, das hab ich dann aber gelassen und mich nach dem Feierabend aufs Sofa geschmissen. Ein Päckchen Kambly Bretzeli, ein kühles LemonSoda und dazu "Germany's Next Top Model". Die einzige Castingshow die ich eigentlich noch gerne mitverfolge, sinnfrei und hübsch anzuschauen. Als Mann wird man dann ja von der Frauenwelt schnell mal angeschnautzt wenn man sowas anschaut, erst recht da ich sonst als Gegner von TV-Volksverdummung gelte. Aber eben, Sex sells und wo Brüste zu sehen sind, bleibt der TV-Konsument gerne mal kleben. Oder besser gesagt Titten. Bitte entschuldigt den Ausdruck, den ich aber leider verwenden muss, um das zu niederzuschreiben, was ich gleich erzählen will. Es geht dabei um Talkshows. Und da redet nun mal niemand von Brüsten, nein, da sagt der Hartz4-Empfänger eben noch Titten. Themen wie „Ich habe zu kleine-" und „Ich habe zu grosse Brüste“ füllen ja seit Jahren endlos wertvolle Sendezeit. Ich erinnere mich gerne an eine Sendung, welche schon ein paar Jahre zurückliegt. Als wärs gestern gewesen…
Da kam auf einmal der Franz auf die Bühne, um sich darüber aufzuregen, dass die Titten seiner Frau viel zu klein seien. Er stehe nun mal auf richtige Möpse, in denen er versinken könne - sagte der Franz. In aller Öffentlichkeit droht Franz dann seiner Frau, dass er sie verlasse, wenn sie sich nicht bald einer Brustoperation unterziehe. Angelika, die Frau von Franz, kommt anschliessend selbst auf die Bühne. Weinend offenbart sie, dass sie einfach Angst vor dieser gefährlichen und sinnfreien OP habe. Neben ihr nimmt dann die Tanja Platz. Ein Raunen geht durchs Publikum, weil Tanja ihre Killer-Oberweite derart provokant zu Schau stellt, dass man selbst auf einem uralten Schwarzweiss-TV-Gerät die roten Ohren der Gäste hätte erkennen könnte. Und dann, der emotionale Höhepunkt der Sendung. Irgendeine Britt, Bärbel, Sonja, Arabella oder auch ein Andreas, Oliver oder Hans stellt die alles entscheidende Frage an Angelika, die Frau von Brüstefetischist Franz:

„Angelika. Du siehst hier die Brüste von Tanja. Möchtest Du nicht auch so aussehen?“

Angelika bricht in Tränen aus und es gipfelt in einem wahren Heulkrampf, als sie die geilen Blicke von ihrem Franz bemerkt, der unverhohlen das gut ausgefüllte Doppel D Körbchen von Tanja anstarrt. Tanja setzt noch einen drauf und sagt, dass sie Frauen wie Angelika nicht verstehen könne, denen die Wünsche ihrer Männer so egal seien. Angelika heult nun noch lauter. Franz fasst Tanjas Möpse an und eine Assistentin reicht Angelika ein Taschentuch:

„Wir haben doch auch das Geld für eine Operation nicht! Mein Franz hat das ganze Geld, das wir gespart hatten, versoffen und verhurt. Jetzt will er mich zwingen, einen Kredit aufzunehmen, damit er mich wieder hübsch findet.“

Das Publikum applaudiert betroffen.

Ich muss glaub kotzen. Die Themen der Talkshows variieren vermutlich immer ein bisschen – aber unterm Strich geht es ja eigentlich immer um Brüste. Gerne auch mal verpackt in Spitzendessous, wobei ich vergessen habe zu erwähnen, dass die Besitzerin dieser Brüste dann meist 200 Kilo Bruttogewicht auf die Waage bringen. Womit sich der Kreis zu weiteren Trash-TV-Sendungen wie „Bauer sucht Frau“, "The Biggest Loser" oder „Schwiegertochter gesucht“  schliesst. Auch da geht’s ja eigentlich nur um Sex und Quote. Früher hiess es noch „Nur die Toten bringen Quoten!“, heute ist es primär wichtig, dass man sich im TV zum Hampelmann machen lässst. Egal ob die Brüste klein oder gross sind. Auffallen ist das oberste Gesetz und wenn der IQ der zur Schau gestellten Person kleiner als 50 ist, dann fällt es den Produzenten natürlich umso leichter mit ihnen Quote zu machen. Ihr fragt, warum ich mir dann gestern Abend trotzdem "Germany's Next Topmodel" angeschaut habe? Nun, eben: es gab Brüste!

Aber warum mir jetzt plötzlich die zwei Kultfilme „Elephant Man“ und „Freaks“ in den Sinn kommen? Ich weiss es nicht…


14. April 2011

FC Aarau: The Eagle Has Landed...

Mann, Mann, Mann. Hört das denn nie auf mit all den Hiobsbotschaften rund um den FC Aarau. Ich hab eigentlich keine Lust meinen Blog nur mit FCA-Themen zu füllen, aber die Gedanken fahren Achterbahn und die Finger zucken, da muss was raus. Wir Aarau-Treuen hatten in den letzten Tagen und Wochen einen sportlichen Niedergang, einen passiven Vorstand, die Trainerentlassung, es gab einen neuen Trainer und eine suboptimale Kommunikation praktischen all diesen Fällen. Und nun kommt heute die ultimative Schockmeldung:

"Das Bundesgericht hat entschieden, dass der Verein FC Aarau 1902 definitiv der Beratungsfirma "MTO Beratung AG" 2,5 Millionen Franken bezahlen muss. Anders als noch im Januar angenommen, könnte das Urteil auch der FC Aarau AG zum Verhängnis werden. Die Swiss Football League kündigt an, "dass das Urteil Auswirkungen auf die Lizenzvergabe haben könnte".

Nun, ich habe dieses leidige Thema im Januar an dieser Stelle schon ausführlich beschrieben. Dazu gibts eigentlich nichts mehr zu sagen, ausser dass das WorstCase-Szenario nun eingetroffen ist - schneller als ich erwartet habe und auf die 1,8 Mio. noch einmal 700'000 Franken draufgepackt wurden. "The eagles has landed...", unser Adler ist gelandet und dabei etwas zu hart aufgeschlagen...



Die Frage die sich mir nun stellt ist: Wie gehts weiter? Ich habe auf Facebook schon mal einen Bettelaufruf lanciert, allerdings rechne ich mir da eher geringe Erfolgschancen mit aus:

"Dringend gesucht: CHF 2,5 Mio., zinsfrei per sofort. Für einen guten Zweck. Wird auch gerne angeholt. Als Gegenleistung bieten wir Ihnen einen Fussballclub, fast wie neu."

Nein, mal im Ernst und ohne Scheiss. Viele Möglichkeiten gibts ja nicht mehr. Variante eins, die Firma MTO verzichtet auf die Überweisung des Millionenbetrags, übernimmt im Gegensatz den FCA und installiert einen Vorstand nach ihren Vorstellungen. Wird also quasi neue Eigentümerin, Hauptaktionärin.. wie auch immer. Variante zwei, die FCA-Leitung macht sich auf die Suche nach jemandem, der diesen gewaltigen Betrag übernimmt. Entweder überleben die Herren diesen "Verkauf" und bleiben im Amt oder es übernimmt ein (ausländischer?) Investor. Variante drei, einer der bisherigen Sponsoren springt ein und zahlt - alles bleibt beim Alten. Variante vier, es passiert gegen aussen "nichts". Der Verein FC Aarau 1902 geht hopps, die AG zahlt die Schulden ab und die erste Mannschaft kommt ohne Massnahmen davon. Variante fünf, man findet keine Lösung, wie der Schuldenbetrag beglichen werden könnte und streicht die Segel. Was dann vermutlich einem Konkurs gleich käme. Klar, der Verein FC Aarau 1902 und die FC Aarau AG sind rein rechtlich gesehen zwei paar Schuhe. Aber die Swiss Football League hat ja bereits angetönt, dass da so eine Art Solidarhaftung besteht. Oder wie es im Reglement heisst: 

"Lizenzrechtlich verbundene Dritte werden in die Konsolidierung miteinbezogen. Lizenzrechtlich verbundene Dritte sind insbesondere Personen, die in der Vergangenheit ganz oder teilweise «Fussballaktivitäten» des Lizenzbewerbers wahrgenommen haben und zum Zeitpunkt des Lizenzgesuches mit Verbindlichkeiten aus dem fussballspezifischen Betrieb belastet sind oder weiterhin lizenzrelevante Kriterien erfüllen (zBsp. Juniorenteams)."

Nun gut, ich bin weder Jurist noch Mike Shiva und erst recht kein profunder Kenner des geltenden Fussballrechts. Ich gehe bekanntlich eher nach dem Bauch und dieser hat mich in den letzten Wochen - auch wenn er gar nicht mal so dick ist - in Sachen FCA nicht enttäuscht. So wage ich mich auch in diesem Fall einfach mal auf die Äste hinaus, seien sie noch so instabil, und spekuliere mal wild drauflos - schliesslich steh ich auf Verschwörungstheorien. Meine Vermutung ist, dass es das war mit Spitzenfussball in Aarau. Die Leistungen des Verwaltungsrats in den letzten Monaten deuten darauf hin, dass man kein Team mehr will, dass in der obersten Liga spielt. Da die AG das Urteil vom Bundesgericht ja schon vorab gekannt hat, wurden entsprechend auch die Gespräche mit Raimondo Ponte nicht mehr weitergeführt. Ebenso hat der sportliche Koordinator Urs Bachmann gegenüber den Medien gesagt, dass der neue Trainer, René Weiler, auch in der 1. Liga weitermachen würde. So gesehen, der FCA kann die Kohle nicht auftreiben und steigt ab. Wohin? Kein Plan was das Reglement vorsieht. Von 1. bis 5. Liga ist da vermutlich alles möglich. 

Sympathisch wären mir persönlich noch die Varianten eins und zwei. Die Firma MTO oder ein Investor übernehmen die CHF 2,5 Mio. Schulden und installieren eine neue Führungsetage. Von mir aus kann auch gerne ein reicher Russe oder ein noch reicherer Araber kommen, ich bin da nicht so wirklich heikel. Beispiele aus England oder der Bundesliga zeigen, dass es durchaus auch gut kommen kann mit diesen Geldgebern. Aber eben, die Attraktivität des FCA ist leider auch nicht mehr so gross, als dass sich ein Geschäftsmann darum reissen würde, mal schnell ein paar Millionen locker zu machen. 1860 München hatte zwar auch Glück in letzter Sekunde, aber an diesen Strohhalm möchte ich mich nicht klammern müssen. Und Aarau ist nicht München... Tja, das wars. Offiziell informiert wurden wir Mitglieder und Aktionäre ja bislang noch nicht, wieder nicht. Aber an die miese Kommunikation gewöhnt man sich mit der Zeit. Eigentlich weiss ich ja gar nicht, ob wir überhaupt noch einen Präsidenten haben. Oder hat den in den letzten turbulenten Wochen mal irgendwer gesehen? So wie den Hoeness oder Constantin oder Stierli oder Dassier oder... wie er sich hingestellt hat und den treuen FCA-Anhängern den Stand der Dinge erklärt hat... hmmm, ich nicht. Aber eben, ich bin ja auch nur ein einfacher Fan und Miniaktionär. In diesem Sinne: Gute Besserung FC Aarau, auf dass du irgendwann einmal in neuem Glanz erstrahlen wirst....! 



PS: Das darf auch gern schon in der kommenden Saison sein...

Ein Hoch auf die Schweizer Ticket-Mafia!

Wer kennt es nicht, man freut sich während Wochen auf ein gutes Konzert. Stellt sich dann entweder geduldig an einen Schalter am Bahnhof oder versucht artig übers Internet an Tickets zu kommen. In den allermeisten Fällen klappt das dann auch, ich für meinen Teil hatte in den letzten Jahren eigentlich immer das nötige Glück. Nun, es gibt aber Anlässe, da nützt auch Geduld und Glück nichts mehr, denn da sind andere Kräfte im Spiel. Gewisse Konzerte und Events werden bewusst gehypt, also hoch gejubelt und entsprechend ist der Run auf die Tickets dann umso grösser. Wir kennen das von Konzerten von Madonna, U2, Robbie Williams, AC/DC oder Grönemeyer. Nur so als Beispiele. In den letzten Jahren haben sich auch gewisse Openairs diesem selbstgemachten Hype angeschlossen. Ganz vorne mit dabei, das Paléo Festival in Nyon. Jahr für Jahr das gleiche Theater. Aus der Deutschschweiz ist man sowieso ans Internet gebunden, da es öffentliche VVK-Stellen nur in der Romandie gibt. 


Nun, nachdem wir ja total überraschend herausgefunden haben, dass die Schweizer Musikhitparade scheinbar manipuliert wird, müssen wir uns wohl vielleicht auch endlich daran gewöhnen, dass die Sache mit dem Run auf die Tickets nur inszeniert und von der - nennen wir sie - Schweizer Ticket-Mafia überwacht wird. Nehmen wir das Beispiel vom Paléo Festival. Dank Facebook und Twitter kann man sich ja kinderleicht mit Leuten unterhalten, die ebenfalls Tickets bestellen wollten. Zitat aus der Romandie:
"Vive le Paléo ;-) mais dommage tous ces cré.... qui achètent des billets seulement pour les revendre le double même pas 1h après!!!! Ça m'énerve!!!!!"
Gestern Mittag um 12 Uhr ging der Vorverkauf offiziell los. Schon am Tag zuvor konnte man sein Konto mit der Kreditkarten-Nummer ausstatten, damit es dann schneller gehe... Am Tag selber hab ich dann ein Mail erhalten, ich könne mich nun schon einloggen und in der virtuellen Warteschlange warten. Gesagt, getan. In dieser Warteschlange war ich dann bis um 12 Uhr, aber anstatt dass es Tickets gab, wurde ich rausgekickt und musste mich neu einloggen. Wie ich dann über die Social Media Kanäle erfahren habe, ist es vielen Kunden ganz genau so gegangen. Analog lief es beim Ticketcorner, da konnte man zwar eingeben, dass man 2 Karten für Freitag möchte, wurde dann zum Warten aufgefordert und schwupps: der Freitag war ausverkauft. Das gleiche gilt für Fnac, dort gabs die Möglichkeit Billete zu reservieren, um dann zu erfahren, dass es ausverkauft sei. Und wir reden da von einer Zeitspanne zwischen 5 und 10 Minuten. Für mehrere tausend Tickets. Rein organisatorisch gar nicht möglich. 

Es durften pro Person ja nur 6 Karten gekauft werden. Wenn wir mal von 10'000 Tickets ausgehen, geteilt durch 6... also, ihr könnt selber rechnen. Also sind ganz bestimmt nicht alle Tickets in den Verkauf gelangt. Nun, wo bleiben all die Karten? Klar, viele gehen an Sponsoren. So bin ich auch letztes Jahr an meine Paléo-Tickets gelangt. Dann kriegen Helfer und Angestellte ein gewisses Kontingent. Aber hallo? Ein Blick auf ricardo.ch und Ebay zeigt, dass da Unmengen von Karten zum Verkauf stehen. Zu horrenden Preisen! Lustigerweise gab es da gestern schon Tickets zu kaufen, bevor der Vorverkauf angefangen hatte. Einer hatte sage und schreibe 20 (zwanzig!) Stück für den Freitag zu verkaufen, natürlich zum doppelten Preis. Wie kommt der an 20 Karten, wenn man pro Person ja nur maximal 6 kaufen darf - und dann erst noch vor dem offiziellen Verkaufsstart? Wenn man auf die Angebote gewisser Verkäufer schaut wird man den Verdacht nicht los, dass diese mit dem Ticketcorner zusammenarbeiten oder dort angestellt sind. Nehmen wir doch willkürlich mal den ricardo-User BUU_HUU aus Zürich. Bietet mal schnell 10 Karten für den Paléo-Freitag an. Zuvor gabs bei ihm schon Tix für Bon Jovi (Sitzplatz 2. Reihe), Rihanna (1. Kategorie), Basel Tattoo (bekanntlich regelmässig Sold out), Shakira, Roger Waters (schon längst ausverkauft), Herbert Gröneyemer (1. und 2. Reihe)... und so weiter. Mal ehrlich, wie sonst will jemand an all diese Plätze kommen, ohne die entsprechenden Connections? 


Aber eben, die Probleme sind bekannt. Sowohl der Ticketcorner weiss, dass er nicht allen Angestellten bedingungslos vertrauen kann und auch ricardo/Ebay ist es durchaus bewusst, dass über ihre Plattformen ein an sich verbotener Schwarzhandel betrieben wird. Handeln tut aber niemand wirklich. Man zeigt sich zwar alle Jahre mal wieder voller Reue und verspricht Besserung, aber unterm Strich passiert dann nichts. Doch, die Konzertkarten werden Jahr für Jahr teurer, immer mehr ausländische Veranstalter drängen in die Schweiz und mein Billet für das Element of Crime Konzert in Aarau kann ich am Eingang auf dem iPhone zeigen. All das ändert aber an der Tatsachen nichts, das wahre Musikfans regelmässig in die Röhre schauen, weil die fiesen Händler der Schweizer Ticketmafia den Markt kontrollieren.

Diese Händler sind übrigens auch dem Schweizer Konsumentenschutz (SKS) ein Dorn im Auge. Geschäftsführerin Sara Stalder kritisierte in einer Medienmitteilung das Geschäftsgebahren der gewisser Internetplattformen. Sie glaubt, dass "ein stattliches Kontigent an den offiziellen Kanälen vorbeigeschleust" werde, um damit auf dem Schwarzmarkt Geld zu machen. Für den SKS ist es nicht anders zu erklären, dass bereits Tage zuvor Tickets verkauft werden und Websites "in relativ grossem Stil Tickets verkaufen können".

13. April 2011

Und der Wunderheiler heisst Weiler

"Keiner ist geiler als Weiler", "Gut Ding will Weiler haben", "Eile(r) mit Weile(r)" und so weiter. An Wortspielen soll es nicht fehlen im Zusammenhang mit der Verpflichtung des neuen FC Aarau Trainers René Weiler. Tja und immer wenn du denkst, schlimmer gehts nimmer kommt der FCA um die Ecke und setzt noch einen drauf. Beim Brügglifeldclub werden Trainerverpflichtungen nicht nur in der Halbzeit eines kapital wichtigen Spiels kommuniziert, sondern deren Verträge auch gleich in diesen 15 Minuten Pause unterschrieben. 


Wers glaubt, da hat sich meiner Meinung nach irgendwer verplappert und nun musste man noch retten, was zu retten war. Aber egal, nun ist er also hier, der neue Übungsleiter. Ich bin alles andere als überzeugt von dieser Lösung, Weilers Leistungsausweis ist bislang nicht gerade grossartig. Ebenso eilt ihm kein besonders guter Ruf voraus. Aber natürlich hat auch er eine faire Chance verdient uns zu zeigen, was er denn kann. Ja, so fair sind wir in Aarau eben. Auch wenn in Locarno gegen den Zweitletzten nur ein 1 zu 1 Unentschieden herausgeschaut hat.... Hmmm, wobei vielleicht sehen das aber auch nicht alle so, mit der fairen Chance. Die Frage bei AZ Online lautet "Ist René Weiler der richtige Trainer für den FC Aarau?". Das Resultat spricht aktuell eine deutliche Sprache.


Ja, wir heiraten in 16 Tagen!

Nicht gleich tot umfallen. Aber, richtig gelesen: Wir heiraten und zwar in genau 16 Tagen, am 29. April 2011. Und an diesem Tag heiraten nicht nur wir, nein, die ganze Welt wird heiraten. Alle zusammen, wir eben. Ein grosses Fest, jeder ein bisschen. Denn nur einen Tag vor meinem und Thomas Gottschalks Geburtstag, dem Königinnentag in Holland und Hitlers Todestag geben sich William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor und Catherine Elizabeth Kate Middleton in London das langersehnte Ja-Wort. Und seien wir ehrlich, da heiraten wir doch alle ein bisschen mit, oder?


Ich höre nun schon die kritischen Stimmen, "Muss der diese Hochzeit jetzt in seinem Blog auch noch thematisieren?" oder "Das ist doch ein Frauenthema, Mann!" oder "Diesen Kitsch brauche ich nicht!". Klar, ihr habt ja alle recht. Nur, der Monsieur Fischer ist ein ganz heimlicher Royalist und kleiner Romantiker. Wobei die Betonung dabei wirklich auf "heimlich und klein" liegt. Aber ich war schon immer fasziniert von all den Königshäusern. Das fing bei den Franzosen früher an - wobei ich vermutlich damals der erste Kämpfer an der Revolutionsfront gewesen wäre - und endet bei den heutigen Häusern in England, Dänemark, Japan, Schweden oder Spanien. Für mich haben diese Familien immer noch ein bisschen die Ausstrahlung einer "heilen Welt". Obwohl ich natürlich weiss, dass das nicht mehr zutrifft. Trotzdem, Könige haben gefälligst gut zu sein zu ihrem Volk und sollen stehts in dessen Interesse handeln. Aus diesem Grund mag ich vermutlich zu Weihnachten auch Schnulzen wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder "Der kleine Lord". Logo, in den Königshäusern 2011 herrschen längst andere Sitten und Gebräuche. Die magersüchtigen Gattinnen der Prinzen oder die vom Burn-Out geplagten Prinzessinnen und nicht zuletzt die Anschläge der letzten Monate zeigen, es ist alles Gold was glänzt. War es aber vermutlich auch gar nie. Aber seien wir ehrlich, seit unserem ersten Märchen wissen wir alle, Könige sind immer die Guten!

Nun, in 16 Tagen ist es also soweit. Kate und William heiraten. Uns allen ist noch die Hochzeit von Charles und Diana in Erinnerung, wobei nach all den Jahren leider die Bilder von Di's Beerdigung die Hochzeitserinnerinungen verblassen lassen. Trotzdem, es war eine schöne Hochzeit damals! Natürlich giert die Meute Ende Monat wieder nach einer Traumhochzeit, nach einer Wiederholung der schönen Bilder aus den 80er Jahren. Dieses Mal mit einem besseren Ende der Geschichte, bitte. Nicht zuletzt die Souvenierhändler in London wittern nach all den Jahren der Flaute - wer wollte schon was kaufen mit Camilla drauf - das grosse Geschäft. Es gibt Kondome, Pappbecher, Tassen, Teller, den Verlobungsring aus Plastik, Pillendöschen, einen Comic, Kotztüten, T-Shrits, Sondermünzen, Briefmarken und vieles mehr zu kaufen. Alles hübsch verziert mit dem Konterfei von Kate und William. 


Entsprechend liest sich auch die Gästeliste wie das Who is Who des europäischen Hochadels. Wobei ich es ja besonders sympa finde, dass Kate gewöhnliche Leute aus ihrem Dorf eingeladen hat, die mit diesem Adel rein gar nix am Hut haben. Unter anderem sollen der Pöstler und der Metzger ihrer ehemaligen Wohngemeinde mit von der Partie sein. Cool! Obwohl ich persönlich ja bis zum allerletzten Moment hoffe, habe ich inzwischen berechtigte Zweifel daran, dass ich die oben abgebildete Einladung noch rechtzeitig erhalten werde. Da nützt es mir wohl auch nichts, dass ich vor Jahren in St. Andrews, wo sich die beiden an der Uni kennengelernt haben, in einer Studentenkneipe einen über den Durst getrunken habe. In einer Studentenkneipe übrigens, in welcher der Legende nach auch der junge Prinz schon gebechert haben soll. Aber da muss ich nun durch, mehr Glück hatten da andere Menschen: Elton John und sein Mann David, Christian Wulff und die tätowierte Gattin, Familie Beckham, Pinkelprinz Ernst-August sowie König Abdullah von Jordanien. An den hätte ich mich mal besser wenden sollen. Immerhin haben wir mit dem Mann in einer Skihütte in St. Anton seinen Geburtstag gefeiert. Wisst ihr was er geschenkt gekriegt hat? Eine Sahnetorte mit einem Marzipanpanzer drauf, kein Witz!

Spannender find ich aber eh die Liste derer, die NICHT eingeladen wurden. Da gehört zum Beispiel Fergie dazu, das schwarze Schaf der englischen Königsfamilie. Auch die Obamas wollte man nicht dabei haben. Genau so wie die Sarkozys, mit gutem Grund: Carla Bruni hat nach ihrem letzten Besuch im Buckingham Palace interne Geschichten ausgeplaudert. Die Queen war not amused! Und was gibt es zum Essen? Nun, da hüllt man sich noch etwas in den Mantel des Schweigens. Zwar sind zahlreiche Gerüchte im Auflauf Umlauf, aber so wirkliche Fakten liest man selten. Ausser vielleicht, dass es zum Dessert Bananenkuchen gibt, die Lieblingsnachspeise vom Bräutigam. Kaum zu glauben auch, dass es dem Brautpaar bis jetzt auch gelang, nichts über das Brautkleid von Kate Middleton an die Öffentlichkeit sickern zu lassen. Schliesslich wartet die ganze Welt auf Details und Tausende von Reportern und Paparazzi beschäftigen sich mit nichts anderem als mit der Jagd nach Hinweisen. Das letzte Gerücht, dass es von Alice Temperley kommen könnte, hat sich am Wochenende im Nichts aufgelöst.

Tja und sonst? Am 29. April werd ich wohl gebannt vor dem Fernseher sitzen und mir diese romantische Hochzeit anschauen. In der Hoffnung, dass kein Irrer genau an diesem Tag durchdreht und auch sonst irgendwie alles so kommt, wie es jedes Brautpaar dieser Welt an seinem Tag verdient hat. Auch wenn nicht die halbe Welt beim Ja-Wort zuschaut. Um 11 Uhr britischer Zeit (12 Uhr unsere Zeit) soll die Zeremonie beginnen. Das Ja-Wort geben sich William und Kate vor Rowan Atkinson Williams, dem Erzbischof von Canterbury und Oberhaupt der Kirche von England. Nach der obligaten Fahrt in der Kutsche, die nach Berichten des Senders BBC verglast sein soll, wird im Buckingham Palast gefeiert. Zuerst werde Williams' Oma, Queen Elizabeth II., einen Empfang geben. Für den Abend organisiert Prinz Charles in seiner Rolle als Schwiegervater eine Dinnerparty für die Familie und die engsten Freunde, bei der es auch "einen Tanz" geben soll. Kate und William haben von Anfang an klar gemacht, dass sie die Öffentlichkeit in ihren Freudentag eng einbeziehen wollen. So wurde der Hochzeitstag zum Nationalen Feiertag erklärt, alle haben frei und dürfen trinken. Ausserdem ist ein Openair-Konzert im Hyde Park angekündigt!


In diesem Sinne, von meiner Seite her schon einmal alles Gute für diese Ehe. Gut, ich mag dem Willi die Kate ja nur bedingt gönnen, so von Mann zu Mann. Oder unter uns Männern gesagt, sie sieht schon echt gut aus, die neue Frau König. Womit wir dann wieder am Anfang meiner kurzen, königlichen Geschichte wären, beim heimlichen Romantiker und Royalisten. Neben den Nena- und Kim Wilde Postern hingen nicht ohne Grund in meiner frühen Jugend auch Bilder von Prinzessin Stephanie von Monaco an meiner Zimmerwand. Ja, da war ich mal schwer verliebt. Aber leider hat sich, mit Ausnahme eines kurzen Blicks, auch daraus bis zum heutigen Tag nie was ergeben. Und jetzt ist auch zu spät, Steffi, nur dass du es weisst.

12. April 2011

Die traurige Story des Edwyn Collins

Frage: Wer kennt noch das folgende Lied? Bitte um Handzeichen. Danke.



Ich vermute einfach mal, die Meisten. Sofern sie nicht von Justin Bieber oder DSDS-Kram verseucht wurden. "A Girl Like You" von Edwyn Collins war durchaus sowas wie ein Welthit. Allerdings stammt dieser aus dem Jahre 1995 und hat somit schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Dank diesem Song hatte sein Schöpfer Auftritte auf allen Kontinenten der Welt und alle Musikfans waren sich sicher, mit Edwyn Collins würden sie noch viel Freude haben. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Zehn Jahre nach dem Hit, der Schock. Collins erlitt innerhalb von nur wenigen Tagen zwei Schlaganfälle. Dass er überhaupt noch unter uns weilt, gleicht laut den Angaben seiner Doktoren einem Wunder. Als Collins wieder zu sich kam, konnte er nicht mehr schreiben. Und die einzigen Worte, die er noch sprechen konnte, waren Ja, Nein und Grace - der Name seiner Frau.

Nun ist Collins wieder am Start, stellt sich den Medien, gibt Interviews und steht auf Bühnen. Dass der 51-Jährige mit „Losing Sleep“ nun sein neues Album veröffentlicht hat, ist eine kleine Sensation – besonders für ihn selbst, wie er selber sagt. Seine Sprache ist immer noch stockend, die Worte wollen von seinem Kopf noch nicht richtig über die Zunge Richtung Lippen. "Aber es wird langsam besser", sagte er in einem Interview. Dies habe er auch seiner Frau Grace Maxwell zu verdanken, die ihn seit über 25 Jahren managt. Und wenn Collins in Interviews plötzlich nicht mehr weiterkommt, vervollständigt sie seine Sätze. Sie ist sein verlängerter Arm und hilft ihm manchmal auf beim Gitarre spielen, den Collins' rechter Arm macht dies nicht mehr wunschgemäss mit.

Grace hat über die schwere Zeit ein Buch geschrieben, darin erzählt sie, dass er vor dem Schlaganfall ein mürrischer Typ gewesen sei. Weil Collins immer so schlimme Kopfschmerzen hatte, schluckte er jeden Tag acht Kopfwehtabletten und versuchte es zu ignorieren. Ihr war im Gegenzug gar nicht bewusst, wie schlimm seine Kopfschmerzen waren. Edwyn hätte es auch gut vor ihr versteckt. Sie seien damals darum nicht mehr so gut miteinander klargekommen, schreibt sie im Buch. Das hat sich seit dem Schock des Schlaganfalls geändert, Edwyn und Grace sind ein Team!

Im ersten Moment dachten der Künstler und sein Umfeld, dass es das nun gewesen sei mit der Musik. Ohne eine korrekte Sprache, mit einem gelähmten Arm. Wie soll man sich da je wieder in ein Studio stellen? Mit schier unbändigem Willen kämpfte sich Edwyn Collins aber wieder ins Leben zurück. Neben umfangreichen Rehabilitationsmassnahmen, die ohne die Einnahmen aus der Erfolgssingle "A Girl Like You" gar nicht möglich gewesen wären, arbeitete er Tag für Tag an seinem Comeback. Er entwickelte gar eine ganz besondere Art der Therapie, um Körper und Geist wieder in einen harmonischen Einklang zu bringen: Er zeichnete Vögel. Dazu musste er vom Rechts- zum Linkshänder werden. Am Anfang sahen die Zeichnungen allerdings nicht wirklich nach Federvieh aus, aber es wurde besser und besser. Und Collins wurde vom inneren Schweinehund getrieben, inzwischen zeichnet er die Vogelwelt wohl besser als jeder von uns. Mit links!

Wer es nicht glaubt, der wirft einfach einmal einen Blick auf das Cover seiner neuen CD. Da wimmelt es von gezeichneten Vögeln. Fazit: Sein Talent blieb unberührt und unbeschädigt! Sein siebtes Solalbum "Losing Sleep" ist ein Erfolg, primär für ihn und seine Familie. Aber durchaus auch kommerziell, sei es TV Total oder zahlreiche Shows in England, Edwyn Collins ist wieder zurück.  Klar, man merkt ihm in den Gesprächen noch an, dass er manchmal um Worte und Konzentration ringt. Aber man merkt auch, da ist ein Mann voller Lebensfreude. Er selber sagt zu seiner aktuellen Platte und den Auftritten: "Die Musik zu machen, fiel mir leicht. Aber sich auf die Texte zu konzentrieren, war harte Arbeit." Dabei waren es gerade diese Worte, die Collins immer ausgemacht haben. Er war ein Text-Genie, hat auch für andere Künstler geschrieben und für Journalisten war er ein beliebter Interviewpartner, weil er immer viel zu sagen hatte. Heute ist das anders, auch wenn es im Kopf sprudelt, kommen die Sätze nicht immer so flüssig wie er es gerne hätte: "An der Sprache werden wir wohl ein Leben lang arbeiten müssen."

Abschliessend noch ein Wort zum aktuellen Album, bei welchem ihm zahlreiche junge, aber durchaus sehr bekannte Künstler zur Seite standen. Darunter Alex Kapranos und Nick McCarthy von Franz Ferdinand, Ryan Jarman und Johnny Marr von The Cribs,  Ex-Sex-Pistols-Schlagzeuger Paul Cook, sowie The Magic Numbers und The Drums. Letztere hat ein Sohn William angeheuert. Herausgekommen ist einer der schönsten Tracks des Albums – "In Your Eyes" der ein wenig an an Joy Division erinnert. Kurz, es ist ein gelungenes Album welches auf meinem iPhone in regelmässigen Abständen läuft und läuft. Mich erinnert es an manchen Stellen an Arno, die Handschrift von Edwyn Collins und seine eigene Sprache/Stimme machen es aber so einzigartig, dass man fast keine Vergleichsmöglichkeiten findet.